Hille Perl und The Little Consort des Sinfonieorchesters Aachen eröffnen das Festival für Alte Musik Fonte vivace mit einem Programm, welches die Viola da Gamba in den Mittelpunkt stellt. In Werken von Johann Sebastian Bach, Carl Friedrich Abel, Martha Bishop u. a. ist die Gambe solistisch und auch im Dialog mit dem Ensemble zu hören.
Hille Perl fing im Alter von fünf Jahren an, sich auf die Viola da Gamba zu spezialisieren. Musik ist für sie das vorrangige Medium der zwischenmenschlichen Kommunikation. Präziser, unmissverständlicher und intensiver als Sprachen, von größerer emotionaler Signifikanz als andere Erfahrungen, mit der Ausnahme von Liebe.
Musik ist für sie eine Methode, nicht nur die Vergangenheit mit der Zukunft zu verbinden, sondern auch sich widersprechende Aspekte menschlicher Existenz miteinander zu vereinen.
Sie hat viele Enden des Planeten bereist und dort Konzerte gespielt, mit verschiedenen Ensembles oder als Solistin und Duopartnerin des Lautenisten und Komponisten Lee Santana.
Wenn sie nicht auf Reisen ist, dann lebt sie in einem norddeutschen Bauernhaus, mit ihrer Familie und einigen Pferden, Hühnern, Katzen und Kaninchen.
Sie ist leidenschaftliche Professorin einer Gambenklasse an der Hochschule für Künste in Bremen. Dort lehrt sie ihre Studierenden alles, was sie über Musik, das Gambenspiel und die Kunst weiß, nicht eifersüchtig zu sein, wenn jemand besser spielt als man selbst.
Bei Fonte vivace stellt sich mit The Little Consort ein Kammermusikensemble des Sinfonieorchesters Aachen im Dialog mit Hille Perl vor.
Im Rahmen des Programms »Neue Wege« des NRW Kultursekretariats werden seit dem Jahr 2019 unter dem Projektnamen »Akzent Barock!« die Stärkung und Ausbildung eines Barockprofils des Theater Aachen gefördert. Das Theater Aachen und das Sinfonieorchester Aachen haben diesen Barockschwerpunkt mit dem Ziel beantragt, erstens ein eigenes barockes Instrumentarium für das Orchester anzuschaffen, zweitens die Orchestermusiker:innen durch Unterricht und stilistisches Coaching in diesem Bereich weiter zu professionalisieren, und drittens Musiker:innen von Sonderinstrumenten für die jeweiligen Projekte engagieren zu können. Die Förderung des Barockprofils wurde im Jahr 2024 vom NRW Kultursekretariat verstetigt. Um die neugewonnenen Möglichkeiten zu zeigen und eine kontinuierliche Praxis mit dem neuen Instrumentarium zu gewährleisten, zeigt das Theater Aachen in jeder Spielzeit vier verschiedene Formate im Rahmen von »Akzent Barock!«: ein Musiktheaterwerk, ein geistliches Werk, ein Crossover-Format, das das barocke Instrumentarium in neuen Kontexten zeigt, und ein Konzert innerhalb der Aachener Bachtage.
Das Siegelfoyer des Theaters ist barrierefrei zugänglich.